Adolf Kolping – Gründer der Kolpingsfamilien

Adolf Kolping

Adolph Kolping war ein katholischer Sozialreformer im 19. Jahrhundert. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und lernte zunächst das Schusterhandwerk, bevor er später Theologie studierte.

Als Kaplan in Köln-Elberfeld erkannte er die Not der jungen Menschen. Im Zuge der Industrialisierung und dem Zusammenbruch des Zunftwesens ging es gerade jungen Menschen sehr schlecht. Viele hatten keine Arbeitsstellen oder wurden von den Meistern ausgebeutet.

Als Präses eines Gesellenvereins sah er die Möglichkeit, durch solch einen Zusammenschluss soziale Probleme zu bewältigen. 1849 gründete er in Köln den ersten katholischen Gesellenverein und verbreitete so seine Überzeugung der Selbst- und Gemeinschaftshilfe.


Die Kolpingsfamilie Heidingsfeld

Im Jahre 1856 gründete Kolping auch in Heidingsfeld einen „Gesellenverein“. Waren die Gesellenvereine anfangs nur ledigen Handwerksgesellen vorbehalten, so öffneten sie sich nach und nach. In den 1970er Jahren wurden die Gesellenvereine deutschlandweit dann in Kolpingsfamilien umstrukturiert, in die dann auch Frauen aufgenommen werden durften 🙂

Als Kolpingsfamilie Heidingsfeld sind wir Teil der Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Heidingsfeld. Wir sind ein ins Vereinsregister eingetragener Verein mit über 100 Mitgliedern.


Wir sind Kolping – eine verbindende Gemeinschaft

Bei der 150-Jahr-Feier am 17.09.2006 stellte sich die Kolpingsfamilie Heidingsfeld in 5 verschiedenen Bereichen dar. Wir sind

  1. eine christliche Gemeinschaft, die sich in das Gemeindeleben auch bei religiösen Feiern einbringt.
  2. eine lebensfrohe Gemeinschaft, die auch zu feiern weiß. So setzte sich die Tradition der Faschingsgruppe und der Theatergruppe bis in die neunziger Jahre fort. Ab 1978 gab es vier Kegelgruppen, die einmal im Monat die Kugel in schoben. Das Johannisfeuer hat auch schon eine lange Tradition. Zunächst wurde es auf dem Heuchelhof abgebrannt. Als wir unser Grundstück – das Wiesle- am Main 1972 bekamen, verlegten wir das Feuer zunächst auf eine Wiese am Main bis wir uns dann auf unser Grundstück mit Feuerstelle zurückzogen. Es erfreute sich immer wieder großer Beliebtheit bis heute.
  3. eine bildungshungrige Gemeinschaft. In den fünfziger und sechsziger Jahren trafen sich die “Gesellen” jeden Montag Abend mit dem Präses Pfarrer Fritz (1952 – 19719) der immer zu einem aktuellen oder religiösen Thema einen Beitrag brachte. Später gab es monatliche Treffen zu aktuellen Themen aus Religion, Politik oder Umwelt. Fast jedes Jahr ging die Kolpingsfamilie auch auf Reisen; manchmal nur einen Tag in die nähere Umgebung, manchmal mehrere Tage in deutsche Städte oder auch nach Santiago de Compostela. An Diözesanwallfahrten nach Köln oder Rom nahmen unsere Mitglieder auch gern teil.
  4. eine selbstbewusste, sprich politische Gemeinschaft. Wir sind Mitglied in der Bürgervereinigung Heidingsfeld und der langjährige sowie der jetztige Vorsitzende (Viktor Heck und Stefan Rettner) sind Mitglieder in unserer Kolpingsfamilie
  5. eine weltoffene Gemeinschaft. Es waren immer wieder Mitglieder von uns in der Entwicklungsarbeit tätig. Elmar Brenner war in den sechziger Jahren mit dem deutschen Entwicklungsdienst in Äthiopien. Paul Issing und Gerhard Sauerhammer halfen in den siebziger Jahren in Obervolta, dem heutigen Burkina Faso bei Bau von Brunnen. Seit 1996 haben wir eine Partnerschaft mit der Kolpingsfamilie Consolata in Othaya/Kenia, die bis heute funktioniert (siehe Keniapartnerschaft). Seit 1999 gibt es auch eine intensive Partnerschaft zu Kolpingsfamilie von Gheorgheni in Rumänien ( siehe Rumänienpartnerschaft )